Ein Fingernagel ist ein Hautanhangsgebilde, was wie Haare aus Keratin besteht. Der Nagel besteht aus mehreren übereinander liegenden Schichten davon. Keratin ist ein Strukturprotein, welches zum Aufbau einer Zellstruktur notwendig ist.
Die Stärke der Nagelplatte beträgt etwa 0,5 bis 0,75 mm, kann aber von Mensch zu Mensch leicht unterschiedlich sein. Der komplette Aufbau eines Nagels lässt sich folgendermaßen unterteilen: die Nagelmatrix, die Nagelplatte, das Nagelbett und den Nagelwall beziehungsweise Nagelfalz.
Fingernagel Anatomie & Aufbau
Die Nagelmatrix
Hier wird der Nagel gebildet, deshalb nennt man die Matrix auch Nagelwurzel. Sie entsteht durch eine kleine Einstülpung der Oberhaut. Durch Zellteilung enstehen hier neue Zellen, welche die älteren nach vorne schieben, wo sie sich dann verhärten und die Nagelplatte bilden.
Das Keratin härtet an der Luft, so dass der Nagel im hinteren Bereich etwas weicher ist, als zum Beispiel der freie Nagelrand. Die Nagelmatrix ist sehr entscheidend für das Wachstum des Nagels. Wird sie verletzt oder beschädigt, kann der Nagel vorübergehend oder sogar dauerhaft deformiert oder geringer wachsen. Sehr starke Beschädigungen können auch dazu führen, dass gar kein Nagel mehr gebildet wird.
Das Nagelbett
Das Nagelbett kann man als Verlängerung der Matrix ansehen. Es liegt unter der Nagelplatte und enthält viele Nervenbahnen und feine Blutgefäße, welche dem Nagel auch seine rosige Färbung verleihen.
Die Nagelplatte
Sie haftet fest an dem Nagelbett, das darunter liegt und besteht aus denen in der Matrix gebildeten Zellen. Es gibt drei übereinander liegende Keratinschichten, wobei die unterste am weichsten und die oberste am härtesten ist. Sollten einige Zellen nicht richtig miteinander verschmelzen, entstehen kleine Hohlräume, welche als weiße Flecken auf dem Nagel zu erkennen sind.
Das ist nichts schlimmes und wächst mit der Zeit heraus. Der Teil der Nagelplatte, die über die Fingerkuppe hinausragt, wird freier Nagelrand genannt. Dort wird der Nagel durch das Hyponychium festgehalten; ein kleines Hautstück unter dem Nagel.
Der Nagelwall / Nagelfalz
Rund um die Nagelplatte befindet sich eine Hautfalte. Die Haut an den Seiten des Nagels nennt man Nagelfalz, das Stück zum Finger hin Nagelwall. Er bildet hier eine Art Tasche, in der der Nagel eingebettet ist sowie das Eponychium, ein kleines Häutchen, das auf der Nagelplatte aufliegt. Dies und der Nagelwall und Nagelfalz schützen den Nagel und verhindern das Eindringen von Fremdkörpern oder Erregern.
Aus diesem Grund sollte die Nagelhaut niemals abgeschnitten oder verletzt werden, das kann zu einer schmerzhaften Nagelbett-Entzündung führen. Ist die Haut leicht aufgeweicht, lässt sie sich besonders gut zurückschieben. Am Besten geht dies mit einem Rosenholzstäbchen oder vorsichtig mit den Fingern. Massiert man regelmäßig ein hochwertiges Öl ein, hält dies die Haut geschmeidig und verhindert so ein Einreißen.